Donnerstag, 6. August 2009

Marokko´s next Top-Marke: Status quo

In Marokko sind viele Marken mit unterschiedlichen Bildern und Identitäten im kulturellen Gedächtnis der Marokkaner verankert. Seit mehr als 50 Jahren sind Marken-Klassiker entstanden, z.B. Bross Tazi, Lesieur, Sidi Ali, Nido, Tide, Peugeot, Magdor und mehr.
Heute sind viele von ihnen Marktführer und besitzen große Marktanteile. In jedem Haus findet man die Haarkämme „Bross Tazi“ oder das Speiseöl „Lesieur“. Jeder Schüler kennt die Hefte der Marke „Le Jaguar“ oder jeder Marokkaner kennt die Fischmarke „Tam“ oder die Wurst „Koutoubia“. Für die Haarpflege ist die Marke „Cadum“ bei allen marokkanischen Frauen sehr bekannt.
Nun ist die Frage zu stellen, ob das alles ist. Braucht der marokkanische Markt neue innovative Marken? Oder sollen sich die alten Marken neu anpassen und neue innovative Produkte auf den Markt bringen? Sind die marokkanischen Marken wettbewerbsfähig gegenüber anderen Marken? Welche Ansprüche hat der moderne Marokkaner an Marken? Ist der moderne Kunde in Marokko preis-, qualitäts- oder markenorientiert? Was kann man ändern, um aus den etablierten Marken neue anpassende und wettbewerbsfähige Marken zu machen im Bereich des Designs, der Verpackung oder der Kommunikation?
Im Zeitalter der Globalisierung zeigt heute die marokkanische Wirtschaft neue Stärken. Diverse neue Marken sind konkurrenzfähig entstanden. Neben der Marke „ RAM“ finden wir heute die Marke AtlasBlue, neben der Marke Marjane finden wir Acima, Asswak assalam und label´Vie.

Internationale Marken haben den Weg nach Marokko gefunden. Im Textilbereich sind heute in großen Städten Marokkos berühmte internationale Marken wie Zara, Esprit, Mango, Lacoste, vertreten. Als Produktpflege ist NIVEA seit 52 Jahren Marktführer und verfügt über eine Produktpalette von 52 Produkten. Neu auf dem Markt ist die Marke L´Oreal.
Warum sind so viele Marken in Marokko vertreten? Die Antwort auf diese Frage ist ganz einfach. Der marokkanische Markt wurde für ausländische Marken geöffnet und gleichzeitig ist die Nachfrage bei den neuen Zielgruppen sehr stark gestiegen. Viele junge Leute, ob Männer, Frauen oder Familien verbinden andere Werte mit den internationalen Marken als mit den nationalen Marken, z.B. Werte wie Qualität, Prestige, Luxus, Differenzierung, Vertrauen, Zuverlässigkeit und Emotionen. Deshalb ist der Erfolg der Marke Zara sehr groß. Trotz höherer Preise sind viele junge MarokkanerInnen sehr stolz, mindestens einen Artikel aus dem Zara-Sortiment zu besitzen. Das gilt auch für die Jeans-Marke „Levis“. Das gleiche zeigt sich im Bereich Kosmetik, der Elektrogeräte und Autos.
Aber auch nationale Marken versuchen international zu sein. „MODE made in Morocco“ ist für viele marokkanische Designer, Hersteller und Textilunternehmer die Möglichkeit, die internationale Haute Couture zu erobern. Unsere Fische, Oliven und das Arganöl sind als Delikatessen in vielen internationalen Restaurants zu finden. Die Regierung Marokkos unterstützt die Wirtschaft, indem sie international durch Messen, Events, Veranstaltungen präsent ist.
Der Erfolg vieler marokkanischer Unternehmen zeigt sich auf zwei Wegen. Der erste Weg wäre, national eigene Marken aufzubauen, mehr Marktanteile zu gewinnen und ein positives Image bei den Kunden zu erlangen. Die Marke soll eigene Werte haben, die die marokkanischen Werte wiederspiegeln (wie Freundlichkeit, Genuss) und sollte sich aber gleichzeitig auch international anpassen.
Der zweite Weg wäre, von Anfang an international zu sein, dh. eine internationale Marke aufzubauen und im Ausland mehr Bekanntheit und Umsatz zu machen. Durch den Erfolg im Ausland kann die Durchdringung in den nationalen marokkanischen Markt dann einfacher sein. Das beste Beispiel ist das Argan-Öl. Bis vor einiger Zeit war dieses kostbare Öl schon bei den Marokkanern bekannt, aber sein Konsum trotzdem sehr beschränkt. Nach der Invasion ausländischer Investoren wurde das Argan-Öl entdeckt und es kam zu einer enormen internationalen Vermarktung. Im Ausland ist der Bekanntheitsgrad des Argan-Öls sehr groß im Vergleich zu Marokko.
Es gibt viele Beispiele, leider gibt es wenig Zeit, um über alles zu berichten.

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